Media Tasting News

13
Jul

Kreativität, Talent und Analyse entscheidend für Erfolg in der neuen digitalen Welt

 

Großes Interesse a der Change Media Tasting

220 Entscheider beim Change Media Tasting-Kongress im Stuttgarter Hospitalhof

Die Digitalisierung führt vor allem in der Medienbranche zu extremen Veränderungen und zum verstärkten Kampf um den Konsumenten. Medienschaffende müssen zukünftig ihre Inhalte auf allen  Plattformen zugänglich machen und dabei die richtige Geschichte erzählen,  um ihre Zielgruppen zu finden und zu adressieren.

 

Keynote Speaker Alexander Lewin (Maker Stuidos) mit Susanne Aigner Drews (Discovery D´Communications)

Keynote Speaker Alexander Lewin (Maker Studios) mit Discovery-Sender Chefin Susanne Aigner-Drews

 

Dabei entscheidet  zunehmend die richtige Kombination aus Kreativität, Innovation mit der  gezielten wissenschaftlichen Analyse der rasant wachsenden Datenbestände  des Verbraucherverhaltens über den wirtschaftlichen Erfolg. Dies  verdeutlichte  Alexander Lewin, VP International Distribution &  Programming der Maker Studios, in seiner Keynote auf dem neuen  Innovationskongress Change Media Tasting in Stuttgart.

 

Zentrale Herausforderungen für alle Medienschaffende, Plattformbetreiber  und Content-Anbieter sind die Auffindbarkeit der Inhalte und  Orientierungshilfen für Endverbraucher angesichts der rasant wachsenden  Vielfalt digitaler Angebote. Dabei ist Präsenz auf allen Plattformen  existenziell, egal ob linear oder non-linear. Dies verdeutlichte der vom  Handelsblatt-Redakteur Dr. Hans-Peter Siebenhaar moderierte Gipfeltalk des  neuen Kongresses. Dabei spielen vor allem die Marken der Medien und der  Transfer dieser Marken in die digitalisierte Welt als Orientierungshilfe  eine sehr wichtige Rolle. Wie elementar in der neuen Medienwelt die Auffindbarkeit für regionale  Radiosender in der Praxis ist, zeigte Klaus Schunk, Geschäftsführer Radio  Regenbogen, auf.

 

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Klaus Schunk, Geschäftsführer Radio Regenbogen und VPRT-Verantwortliche für den Radiobereich

 

Die Gewährleistung der Auffindbarkeit von Inhalten, die  Sicherung der Vielfalt, die genaue Beobachtung von Konzentrations-prozessen  und den Schutz der Verbraucher angesichts der zunehmenden Zahl digitaler  Plattformen sieht denn auch Thomas Langheinrich, Präsident der  Landesanstalt für Kommunikation (LFK), als zentrale Aufgabe und  Herausforderung für die Regulierung.

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Thomas Langheinrich, Präsident der LFK und Europabeauftragter der Medienanstalten

 

Gleichzeitig plädierte er den Erhalt  lokaler Medien, deren Zahl durch den digitalen Wandel und das geänderte  Verbraucherverhalten ständig sinkt, auch als politische Aufgabe zu  begreifen.     Chancen und Herausforderungen von Change Media zeigte Susanne Aigner-Drews,  Geschäftsführerin von Discovery Communications Deutschland, auf. Als  Inhaber bedeutender Sportrechte wie etwa den Olympischen Spielen und der  Fußball-Bundesliga steht Discovery vor der Aufgabe diese gezielt zu nutzen, um die Events über unterschiedlichste Plattformen möglichst optimal direkt  allen Altersgruppen zugänglich zu machen.

Die Verbreitung linearer und  non-linearer Inhalte ist hingegen für Simin Lange, Senior Vice President  Commercial Distribution bei Sky Deutschland, längst Realität. Sie erwartet  mittel- bis langfristig eine völlige Entlinearisierung der Inhalte. Zugleich sieht sie in der Markteinführung neuer Technologien wie etwa Ultra  HD und Eigenproduktionen ein wichtiges Unterscheidungs- und  Orientierungsmerkmal.

 

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Stephan Zech (Funke Mediengruppe) und Dr. André Schneider (Pulsar)

 

Für Stephan Zech, Publishing Director der Funke Programmzeitschriften, ist  es entscheidend, Zuschauern Orientierung zu bieten sowie Inhalte in bester  Qualität möglichst einfach handhabbar überall auf jedem Endgerät  bereitzustellen. Dabei war für sein Medienhaus der Spagat zwischen Digital  und Print mit einem langjährigen internen Lernprozess in den Redaktionen  verbunden. Ob Disruption in der Vergangenheit erfolgreiche Geschäftsmodelle zerstört  oder ein schnell verlaufender evolutionärer Prozess ist, blieb offen.  Letztlich hängt dies vom Alter der Zielgruppen der Medien ab. Während sich die Jüngeren bereits in die non-lineare digitale Welt verabschiedet haben,  bewegen sich Ältere deutlich langsamer und kombinieren weitgehend ihre  lineare Nutzungsgewohnheiten mit den neuen Möglichkeiten.

Disruption bringt mehr Wettbewerb und Vielfalt. Zugleich zwingt der Change  Medienunternehmen zu mehr Beweglichkeit, Offenheit für den Wandel und das  Denken in passenden Lösungen für unterschiedlichste  Verbreitungsplattformen. Für Dr. Wolf Osthaus, Senior Vice President von  Unitymedia, besteht die Herausforderung darin, Kunden die beste Plattform  zu bieten auf denen sie alles finden und ihnen die für sie interessantesten  Inhalte an jedem Ort bereitzustellen.

 

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Dr. Wolf Osthaus (Unitymedia)

 

Als Netzbetreiber arbeitet Unitymedia  daher gezielt am Ausbau seiner Infrastrukturen in die mobile Welt, um als  Unternehmen seinen Kunden zu folgen. Der laufende Aufbau von 1,5 Millionen  WiFi-Hotspots ist dabei ein wichtiger Schritt, der Nutzern deutlich mehr  Möglichkeiten bietet, hochvolumige lineare und non-lineare Inhalte  unterwegs zu konsumieren.

Einigkeit herrschte letztlich darin, dass Medienunternehmen intelligent in  die Verlängerung ihrer Inhalte in die digitale Welt und eine gute  Auffindbarkeit investieren müssen, um erfolgreich zu sein und die  Herausforderungen des Wandels möglichst optimal zu meistern. Gleichzeitig ist wichtig, auch in den Wandel und in Talente zu investieren.