Plattformregulierung – Nadel im Heuhaufen
LFK-Präsident Thomas Langheinrich postulierte bei der Change Media Tasting 2016 „die Gewährleistung der Auffindbarkeit von Inhalten, die Sicherung der Vielfalt, die genaue Beobachtung von Konzentrationsprozessen und den Schutz der Verbraucher angesichts der zunehmenden Zahl digitaler Plattformen als zentrale Aufgabe und Herausforderung für die Regulierung.“

LFK-Präsident Thomas Langheinrich (links) forderte bei der Change Media Tasting 2016 die Regulierung auch auf TV-Geräte auszuweiten. Dr. Wolf Osthaus, SVP Regulatory & Public Policy Unitymedia (Mitte), Susanne Aigner-Drews ,Discory-Networks-Chefin (rechts)
„Must be Found“ – eine der Kernfragen und -Forderungen in der digitalen Plattformwelt und der harte Kampf der Sender um die Logenplätze auf den vorderen Kanälen zeigt, wie existenziell die Auffindbarkeit geworden ist. Mit ihrer Eigenschaft, zwischen dem Sender und dem Zuschauer zu stehen, haben Benutzeroberflächen ein großes Potenzial, den Zugang der Sender zum Zuschauer zu bestimmen. Inwieweit beeinflussen solche Benutzeroberflächen durch vorgegebene Sortierung die Auffindbarkeit von Programminhalten durch die Zuschauer und damit den Prozess der freien Meinungsbildung? Diese Frage wollen die Landesmedienanstalten in Deutschland jetzt durch ein systematisches Monitoring von Benutzeroberflächen klären lassen, ein entsprechender Auftrag ist von der Direktorenkonferenz an das Forschungsinstitut Facit Digital vergeben worden. Ergebnisse sollen bis Ende Mai vorliegen.
Auch TV Geräte müssen in die Plattformregulierung
Bislang sind die Medienanstalten aber nur für die Regulierung von Benutzeroberflächen der Plattformbetreiber zuständig. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) forderte daher bereits mehrfach, auch Benutzeroberflächen von Smart-TV-Geräten und Set-Top-Boxen in die Regulierung einzubeziehen. Für den DLM-Vorsitzender Sigfried Schneider steht fest: „um wirklich zukunftsorientiert auf die neuen Entwicklungen reagieren zu können, sollten die Grundsätze der Transparenz, Diskriminierungsfreiheit, Chancengleichheit und Nutzerautonomie bei der Plattformregulierung nun schnellst möglich in Gesetze gegossen werden.“
Lesen Sie dazu auch:
Ein schärferes Schwert ist manchmal ganz hilfreich