Von Insellösungen zu Einheitlichen Crossmedia-Standards
Transparenz und Vergleichbarkeit im Werbemarkt
Im 43. Tasting Talk drehte sich alles um einheitliche Cross-Media-Standards im Werbemarkt. Hochkarätige Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen, um die Herausforderungen und Potenziale zu erörtern, die mit der Monetarisierung im modernen Medienumfeld einhergehen. Unter der Moderation von Dr. Jörn Krieger beleuchteten Kerstin Niederauer-Kopf, Frank Vogel und Michael Möller, wie dringend die Implementierung von Crossmedia-Maßstäben für den hiesigen Werbemarkt ist.
Einführung in die Crossmedia-Thematik
Dr. Jörn Krieger eröffnete die Diskussion, indem er die Notwendigkeit von Vergleichbarkeit und Transparenz zwischen klassischen und digitalen Medien hervorhob. Er betonte die Bedeutung von Standards wie den AGF-Zahlen für das lineare Fernsehen, während er die gegenwärtigen Herausforderungen im Streaming- und Social-Media-Bereich ansprach. Diese Disparitäten erschweren die Vergleichbarkeit erheblich.
Kerstin Niederauer-Kopf über die Notwendigkeit einheitlicher Standards
Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF, erklärte in ihrem Impulsvortrag eindringlich, dass der Erfolg von Medienangeboten ohne standardisierte Messverfahren zur Bewertung der TV-Reichweiten gefährdet ist. Sie unterstrich die Rolle der AGF als etablierten Goldstandard und stellte fest, dass ähnliche Vorgehensweisen auch auf neu entstehende digitale Medienmärkte angewendet werden müssen, um deren Wert transparent und messbar zu machen. Niederauer-Kopf warnte außerdem davor, dass ohne solche Standards die Refinanzierung von Medienunternehmen erschwert wird.
Ein gemeinsamer Weg zu mehr Vergleichbarkeit
Frank Vogel von der Ad Alliance beschrieb, dass innerhalb der Branche ein zunehmendes Interesse und Bewegung in Richtung Standardisierung zu beobachten ist. Auch wenn nicht alle Akteure an Bord sind, betont Vogel die Wichtigkeit, dass Akteure wie RTL Deutschland sich für eine transparente und vergleichbare Werbemessung einsetzen. Der Fokus liegt dabei auf der Integration verschiedener Messmethoden und -technologien, um eine umfangreiche Kampagnenmessung zu ermöglichen.
Herausforderungen und Chancen für internationale Player
Michael Möller, CTO bei Visoon, sprach über die besondere Herausforderung, Inhalte über eigene und fremde Plattformen hinweg messbar zu machen. Er betonte das Engagement von Paramount, umfassende Messungen zu unterstützen und die Hartnäckigkeit, mit der sie an einer plattformübergreifenden Lösung arbeiten. Möller verdeutlichte, dass es für Content-Owner entscheidend ist, ihre Reichweiten ausweisen und monetisieren zu können, und dass dies eine wesentliche Grundlage für den Erfolg im internationalen Kontext ist.
Fazit des 43. Tasting Talks
Die Experten waren sich einig: Die Herausforderungen der Fragmentierung der Medienlandschaft und der wachsenden Plattformdominanz sind signifikant, doch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit wächst. Eine einheitliche crossmediale Währung ist notwendig, um die Vielfalt und Finanzierung von Medienangeboten zu sichern. Der Markt drängt auf schnelle Lösungen, um mit den globalen Entwicklungen Schritt zu halten und die Autonomie lokaler Märkte zu bewahren.
Frank Apfel, Veranstalter des Media Tastings, schloss die Veranstaltung mit einer genussvollen Empfehlung ab, die den klaren Trend zu alkoholfreien Getränken betonte – ein weiterer Beweis für den ständigen Wandel in Märkten und die Notwendigkeit, sich anzupassen.
Der 43. Tasting Talk machte deutlich, dass der Weg zu einem homogenen Medienstandard voller Herausforderungen steckt, aber auch voller Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt, um die Medienwelt von morgen zu gestalten.